Sinneswahrnehmung: Wie Kinder die Welt mit allen Sinn entdecken

Sinneswahrnehmung: Wie Kinder die Welt mit allen Sinn entdecken

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Unsere Wahrnehmung verbindet uns mit der Welt: Sie geht weit über das Sehen und Hören hinaus und macht jeden Tag Abenteuer.


  • Unsere Sinne sind ein starkes Team: Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen ermöglichen spannende Erlebnisse.


  • Schon mit einfachen Ideen lässt sich die Sinneswahrnehmung von Kindern und Erwachsenen zu Hause, in Kita und Schule gezielt anregen.

Stell dir einen regnerischen Nachmittag vor: Das Prasseln der Tropfen am Fenster, der Duft von Apfelkuchen, ein Regenbogen am Himmel. Solche Sinneseindrücke sind ein echtes Feuerwerk für Kinder und auch für uns Erwachsene – sie zeigen, wie sehr unsere Wahrnehmung unsere Fantasie berührt. Denn die Welt entdecken wir nicht nur mit den Augen, sondern mit all unseren Sinnen – manchmal so staunend wie ein Kind.

Doch was ist Wahrnehmung eigentlich? 

Wahrnehmung meint mehr als das bloße Empfangen von Reizen. Wahrnehmung ist das bewusste Erleben unserer Umwelt – ein Zusammenspiel aus Sinnesorganen, Gehirn und persönlicher Erfahrung. Bereits im Babyalter beginnt dieses Staunen, wenn kleine Entdecker Sand oder Blätter zwischen den Fingern spüren, neue Geräusche hören oder unbekannte Düfte erfahren.

Die tägliche Summe vieler einzelner Sinneseindrücke formt unser Bild von der Welt: Der Klang einer vertrauten Stimme, das Prickeln kalter Regentropfen, der Duft von warmem Brot – Wahrnehmung ist lebendig und ändert sich ständig. Sie prägt unsere Erinnerung, beeinflusst unsere Stimmung und lässt uns selbst kleine Momente ganz bewusst erleben.

Sinneswahrnehmung verständlich erklärt: Welches sind unsere Sinne?

Sinneswahrnehmung ist Teamarbeit: Unsere Sinnesorgane nehmen unterschiedliche Reize auf, leiten sie ans Gehirn weiter und erzeugen daraus bewusste Erfahrungen. So entsteht ein echtes “Orchester” aus Eindrücken – und jedes Gehirn komponiert daraus seine eigene Melodie.

Ein alltagsnahes Beispiel: Wenn ein Kind barfuß über eine Wiese läuft, werden Millionen Sinneszellen in der Haut aktiviert. Deren elektrische Impulse werden bis ins Gehirn übertragen– dort entsteht daraus ein neues, subjektives Bild. Wahrnehmung ist also einzigartig: Sie spiegelt Erfahrungen, Tagesform, Emotionen und Aufmerksamkeit wider. Und das heißt: Jeder von uns nimmt die Welt ein bisschen anders wahr.

Die 7 Wahrnehmungsbereiche:

Sinn

Was nehmen wir wahr?

Sinnesorgan / Spezialfunktion

Sehen

Licht, Farben, Formen

Augen (Netzhaut)

Hören

Töne, Geräusche

Ohren (Innenohr)

Riechen

Düfte, Gerüche

Nase (Riechzellen)

Schmecken

Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, umami

Zunge (Geschmacksknospen)

Fühlen

Kontakt, Druck, Temperatur, Schmerz

Haut, Gewebe (Nervenzellen)

Gleichgewicht

Balance, Orientierung

Innenohr (vestibulärer Apparat)

Propriozeption

Eigenbewegung, Körperlage

Muskeln, Sehnen (kinästhetischer Sinn)

 

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Mehr als fünf Sinne: Die faszinierenden Extras unseres Körpers

Die berühmten fünf SinneSehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – kennen wir bereits aus den Kinderbüchern. Doch wir Menschen besitzen sogar mehr: Neben dem Gleichgewichtssinn helfen die Kinästhetik, der Temperatursinn, das innere Navigationssystem und die Propriozeption dabei, unsere Lage im Raum, unsere Körperkoordination, Haltung und Bewegung zu erfassen – alles unentbehrlich, um die Welt selbstständig zu erforschen. 

Gerade im Alltag von Kindern entfalten sich diese Zusatzsinne. Das Klettern auf Bäume fordert Gleichgewicht, beim Toben und Drehen wird die Balance getestet. Im Sandkasten lernen Kinder, wie unterschiedlich sich Materialien anfühlen können. Jede Sinneserfahrung kann das Körpergefühl und die Kreativität fördern. 

Der sechste und siebte Sinn des Menschen– Wie unser Bauchgefühl und Körperwissen funktioniert

Oftmals ist auch vom „sechsten Sinn“ die Rede – gemeint sind damit meist die oben aufgeführten Zusatzsinne wie Balance oder das Kinästhetik-Gefühl. Sie helfen zum Beispiel kleinen Kindern auf dem Spielplatz ganz intuitiv, beim Klettern die eigenen Grenzen zu spüren. Und unser berühmtes Bauchgefühl? Dafür ist oft die Viszerozeption verantwortlich – sie meldet Hunger, Durst oder Aufregung aus unserem Körper.

Unsere Sinneswahrnehmungen und Alltagsfähigkeiten sind bemerkenswert und unterstützen uns dabei, jeden Tag erfolgreich zu meistern!

So funktioniert Wahrnehmung: Von der Reizaufnahme bis zur bewussten Erfahrung

Wie aber entsteht aus einem einzelnen Reiz ein Gefühl oder eine Erinnerung?

Der Prozess der Wahrnehmung läuft in mehreren Schritten ab:

  1. Reizaufnahme: Ein äußerer oder innerer Reiz (z.B. Duft, Licht, Geräusch, Temperatur) trifft auf ein Sinnesorgan.
  2. Umwandlung: Spezielle Sinneszellen wandeln diesen Reiz in elektrische Signale um.
  3. Weiterleitung: Die Signale werden über Nervenbahnen blitzschnell ins Gehirn geleitet.
  4. Verarbeitung: Das Gehirn filtert, sortiert und interpretiert die Eindrücke. Hier fließen auch eigene Erfahrungen, Erwartungen und Gefühle ein.
  5. Bewusste Wahrnehmung: Aus dem zusammengesetzten Bild entsteht eine neue Erfahrung – mal vertraut, mal überraschend.

🧡 Beispiel: Wenn Kinder im Sand spielen, spüren sie kühle Körner auf der Haut, riechen den erdigen Geruch, hören das leise reibende Geräusch des Sandes. So entsteht ein einzigartiger Moment, der alle Sinne anregt und den Entdeckergeist weckt.

Sinneswahrnehmung bei Kindern: Wie sie die Welt entdecken 

Kinder sind wahre Entdeckungsreisende! Sie besitzen noch keine festen Wahrnehmungsfilter wie Erwachsene und nehmen dadurch viele Details intensiver wahr. Jeder Sinneseindruck – vom Windhauch bis zum Sonnenstrahl – wird direkt, ungefiltert und voller Neugier erlebt.

Beim Spielen im Sand merken Kinder Unterschiede: Morgens fühlt er sich kühl und frisch an, nachmittags warm. Jede Beobachtung, jedes Tasten weckt Kreativität und stärkt das Selbstvertrauen. Was für Erwachsene nur ein Sandkasten ist, wird für Kinder zur aufregenden Zauberwelt.

Deshalb sollten Eltern und Pädagogen Kindern die Möglichkeiten bieten, die Welt mit möglichst allen Sinnen zu entdecken: draußen in der Natur, beim Basteln, Backen oder Planschen. Jedes sinnliche Erlebnis ermutigt Kinder, Neues auszuprobieren und fördert ihre Entwicklung.

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Förderung der Sinneswahrnehmung: Spielerische Ansätze & Alltagstipps

Sinneswahrnehmung lebt von Abwechslung, Neugier und Mitmachen. Dafür braucht es oftmals keine speziellen Geräte – die besten Impulse warten im Alltag und draußen in der Natur.

Hier findest du inspirierende Ideen, um die Wahrnehmung von mit Kindern zu fördern:

  • Sinnes-Schatzsuchen: Unterschiedliche Naturmaterialien wie Blätter, Steine oder Tannenzapfen blind ertasten, barfuß durch Matsch und Gras laufen oder Naturgeräusche erraten – jede kleine Expedition wird zur Reise durch die Sinne.


  • Küchen-Entdeckungen: Beim Backen und Kochen neue Aromen, Gewürze und Texturen mit Mund, Nase und Händen erkunden. Ein Blindtest, z.B. zwischen Apfel und Birne, schärft die Geschmackssinne.


  • Kreativwerkstatt zu Hause: Tasten, Kneten, Malen oder mit Wasser spielen können die Entwicklung und das ganzheitliche Wahrnehmen unterstützen.


  • Sinne im Alltag schärfen: Den Regen bewusst spüren, Herbstlaub hören oder Brotduft riechen – jeder Tag bietet neue Chancen für kleine Sinneswunder.


  • Bewegungsspiele: Balancieren, Purzelbäume, oder Drehen wie ein Kreisel trainieren das Gleichgewicht und geben Kindern Sicherheit in Bewegung.

    Genau dafür sind unsere Funzy Produkte wie gemacht: Statte das Kinderzimmer und euer Zuhause mit unserem vielseitigen Funzy Spielsofa mit Zubehör, mit Funzy Hüpfpolstern oder unserem Funzy Kletterbogen aus, die zur selbstständigen Wahrnehmungsförderung von Kindern konzipiert wurde.

So kannst du spielerisch die Wahrnehmungsförderung unterstützen, egal, ob Zuhause oder in pädagogischen Einrichtungen. 

Kindliche Sinneswahrnehmung: Ziele & Chancen im Pädagogik-Alltag

Kindergärten und Grundschulen setzen die Förderung der Sinneswahrnehmung gezielt ein. Warum? Sie hilft Kindern, ihre Umgebung bewusst zu erleben, Eindrücke zu benennen und voller Fantasie mit neuen Erfahrungen umzugehen:

  • Die Umwelt bewusst mit allen Sinnen erleben und in Bilder oder Geschichten fassen
  • Kreativität beim Malen, Musizieren und beim Erfinden eigener Geschichten fördern
  • Selbstvertrauen und Mut zu Neuem stärken
  • Teamgeist entwickeln bei gemeinsamen Bewegungsspielen

Wer diese Ziele in der pädagogischen Arbeit organisiert, schafft ohne Druck echte Erfahrungsräume – und macht Kinder zu neugierigen Entdeckern!

FAQ

Wie viele Sinne hat der Mensch?

Menschen besitzen neben den klassischen fünf Sinnen noch weitere – etwa Gleichgewichtssinn, Temperatursinn und Propriozeption. Die tatsächliche Zahl hängt von der wissenschaftlichen Definition ab, neueren Ansätzen zufolge sind es 6-10 Sinne.

Was ist Sinneswahrnehmung?

Sie beschreibt den Prozess, wie Reize über spezielle Organe aufgenommen, ins Gehirn weitergeleitet und dort zu individuellen Erfahrungen „übersetzt“ werden.

Was sind die 5 Sinneswahrnehmungen?

Die klassischen fünf Sinne sind: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – sie alle besitzen spezialisierte Organe, die unterschiedliche Reize verarbeiten.